Konzept der GRASP-Länderrisikoklassifizierung

Mit der Einführung vom GRASP-Add-on V1.3-1-i im Jahr 2020 gingen auch einige Änderungen einher, wie zum Beispiel die Ergänzung eines neuen zentralen Elements bei den GRASP-Bewertungen:  Arbeiterbefragungen als Methode zur Nachweiserbringung.

Gemeinsam mit dem technischen Komitee GRASP hat das GLOBALG.A.P. Sekretariat eine Methodik zum Durchführen von Arbeiterbefragungen entwickelt. Dazu gehören Regeln für die Probenahme, die Befragungsdauer und die Dokumentenprüfung. Diese Methodik basiert auf dem Konzept der Länderrisikoklassifizierung.

Einfach ausgedrückt wird jedes Land in eine Risikoklasse eingeordnet. Diese bestimmt, ob und in welchem Umfang die Anwesenheit von Arbeitern am Tag der GRASP-Bewertung im Betrieb erforderlich ist.

Länderrisikoklassifizierung

Das GLOBALG.A.P. Sekretariat nutzt ein von der Weltbank herausgegebenes Rating (Worldwide Governance Indicators, WGI), um die Länder in drei verschiedene Klassen einzuordnen:

1)      Länder mit hohem Risiko:  Länder mit einem WGI-Rating von 0 bis 49
2)      Ländern mit mittlerem Risiko:  Länder mit einem WGI-Rating von 50 bis 79
3)      Länder mit geringem Risiko:  Länder mit einem WGI-Rating von 80 bis 100

Die Liste der drei Kategorien zugeordneten Länder wird jedes Jahr entsprechend der Überarbeitung der von der Weltbank herausgegebenen Indikatoren aktualisiert.

Anwendung der Länderrisikoklassifizierung bei der GRASP-Bewertung

Die Länderrisikoklassifizierung bestimmt, ob und in welchem Umfang die Anwesenheit von Arbeitern im Betrieb für Befragungen erforderlich ist. Bei der GRASP-Bewertung gilt:

1)  Land mit hohem Risiko: Die Anwesenheit von Arbeitern im Betrieb ist erforderlich.
2)  Land mit mittlerem Risiko: Die Anwesenheit von Arbeitern im Betrieb ist erforderlich.
3)  Land mit geringem Risiko: Die Anwesenheit von Arbeitern im Betrieb ist nur dann erforderlich, wenn der Käufer und/oder Produzent Befragungen wünscht.