Notfallverfahren aufgrund der COVID-19-Pandemie

GLOBALG.A.P. stellt ab sofort eine Lösung für Fernkontrollen, -audits und -evaluierungen zur Verfügung: GLOBALG.A.P. Remote. Im Rahmen einer beschleunigten Konsultationsphase, die bis zum 5. Mai 2020 lief, hatten Interessenvertreter die Möglichkeit, zu dem Verfahren Stellung zu nehmen. Dabei haben wir von insgesamt 46 Organisationen und Einzelpersonen aus mehr als 20 verschiedenen Ländern Rückmeldungen erhalten.

GLOBALG.A.P. Remote wurde als Reaktion auf die COVID-19-Krise entwickelt und basiert auf dem bestehenden GLOBALG.A.P. System. Es baut auf den aktuellen Regeln für die Standards und Add-ons auf und liefert Richtlinien zur Durchführung von Fernkontrollen, -audits und -evaluierungen.

In vielen Regionen können Kontrolleure und Auditoren die Produktionsstandorte wegen Reisebeschränkungen, die aufgrund der COVID-19-Pandemie verhängt wurden, nicht mehr besichtigen. Aus diesem Grund können, wie im GLOBALG.A.P. Notfallverfahren vom 26. März 2020 beschrieben, jährliche Kontrollen, Audits und Evaluierungen um bis zu 6 Monate verschoben werden. Dies wird auch weiterhin der Fall sein. Es ist daher zu erwarten, dass der Bedarf an Kontrollen, Audits und Evaluierungen in der zweiten Hälfte von 2020 so stark ansteigen wird, dass es wahrscheinlich zu einem Mangel an verfügbaren Kontrolleuren und Auditoren kommen wird. Darüber hinaus gab es bisher keine Lösung für Zertifikate, bei denen die 6-monatige Verlängerung bereits abgelaufen ist.

Mit GLOBALG.A.P. Remote stellen wir nun eine alternative Lösung für diese Krisenzeit zur Verfügung:

  • Erstzertifizierungen, erneute Zertifizierungen, Erweiterungen des Zertifizierungsumfangs, Übertragungen usw. können auf der Grundlage von vollständig aus der Ferne durchgeführten Kontrollen, Audits oder Evaluierungen gewährt werden.
  • Die Lösung ist auf alle GLOBALG.A.P. Standards und Add-ons anwendbar, einschließlich localg.a.p./Primary Farm Assurance für jede Produktrichtung und jede Produktgruppe, jedoch nicht auf den Standard für die kontrollierte landwirtschaftliche Unternehmensführung V5.3-GFS und den Produce Handling Assurance Standard.
  • GLOBALG.A.P. Remote ist auf alle GLOBALG.A.P. Add-ons anwendbar, vorausgesetzt, der Inhaber des Add-ons hat seine Zustimmung erteilt. Eine Liste aller zugelassenen Add-ons wird in ANHANG I. der Lösung veröffentlicht.
  • Sofern nicht anders angegeben, gelten die Regeln des jeweiligen Standards und/oder Add-ons.
  • Erstzertifizierungen, die ausschließlich auf GLOBALG.A.P. Remote basieren, gelten erst dann als akkreditiert, wenn die erste nachfolgende Vor-Ort-Kontrolle/das erste nachfolgende Vor-Ort-Audit erfolgreich abgeschlossen wurde (vgl. Abschnitt 4.4).
  • GLOBAG.A.P. Remote ist für alle Kontrollpunkte in gleicher Weise wie eine Vor-Ort-Kontrolle/ein Vor-Ort-Audit zu implementieren und ist während der COVID-19-Pandemie bis auf weiteres gültig. Wenn keine Reisebeschränkungen bestehen, kann GLOBAG.A.P. Remote nicht genutzt werden.

Die vorläufige finale Version von GLOBALG.A.P. Remote kann hier heruntergeladen werden.

Sie ist ab 15. Mai 2020 gültig.
Übersetzungen ins Deutsche, Italienische und Spanische stehen in Kürze zur Verfügung.

Diese Version ist jedoch nicht endgültig. Sobald wir Rückmeldungen zu durchgeführten Fernkontrollen, -audits und -evaulierungen erhalten haben, nehmen wir gegebenenfalls noch entsprechende Änderungen und Anpassungen vor. Das Dokument wird bei Bedarf um weitere Anhänge für die einzelnen Produktrichtungen oder Produktgruppen erweitert.

In den kommenden Wochen werden wir einen Leitfaden für Nutzer des GLOBALG.A.P. Systems veröffentlichen, in dem erläutert wird, wie Zertifikate, die auf der Grundlage dieses GLOBALG.A.P. Verfahrens für vorläufige Fernzertifizierungen erstellt wurden, identifiziert werden können.

Mit GLOBALG.A.P. Remote haben wir eine Lösung entwickelt, die es ermöglicht, Unterbrechungen in zahlreichen wichtigen Lieferketten zu vermeiden. Sie gewährleistet eine kontinuierliche Versorgung mit sicheren und verantwortungsvoll produzierten Lebensmitteln während der Coronavirus-Pandemie.

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