GLOBALG.A.P. präsentiert neue nachhaltige Lösungen auf der IPM ESSEN

Essen/Köln (25. Januar 2023) – Die GLOBALG.A.P. Experten präsentierten auf der Weltleitmesse des Gartenbaus, der IPM Essen, ein umfassendes Angebot an neuen nachhaltigen Lösungen für den Zierpflanzenbau. Die diesjährige Messe war stark von den Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit geprägt. Vor diesem Hintergrund stellten Vertreter von GLOBALG.A.P. die aktuellen Nachhaltigkeitslösungen vor, die GLOBALG.A.P.s bewährte Produkte für kontrollierte landwirtschaftliche Unternehmensführung für die Blumen- und Zierpflanzenbranche bereithalten.

Aufbruch in das smarte Zeitalter mit dem Standard für den Zierpflanzenbau 

Die Vertreter von GLOBALG.A.P. machten die Besucher der IPM mit der neuen Version des weithin genutzten Standards für die kontrollierte landwirtschaftliche Unternehmensführung bekannt – dem IFA-Standard V6 von GLOBALG.A.P. Diese Version umfasst neue und aktualisierte Grundsätze und Kriterien in den Schlüsselbereichen ökologische Nachhaltigkeit und Wohlergehen von Arbeitern. Der IFA-Standard V6 wurde Ende 2022 veröffentlicht. Er stützt sich auf mehr als 20 Jahre fachliche Erfahrung und wurde unter intensivem Einbezug von Stakeholdern in der ganzen Welt entwickelt. Die Aktualisierungen des IFA-Standards V6 tragen dem Bedarf an einem eigenen Standard für den Zierpflanzenbau Rechnung und bieten einfachere, smartere und spezifischere Nachhaltigkeitslösungen.

Auch der IFA-Standard V6 lehnt sich weiterhin eng an internationale Rahmenwerke wie die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen an und enthält aktualisierte Grundsätze und Kriterien zu Umweltthemen in Bereichen wie Energieeffizienz, Risikominderung von Eutrophierung und Optimierung des Materialeinsatzes. Die aktuelle Version des Standards verfolgt einen ergebnisorientierten Ansatz. Er legt den Schwerpunkt auf Resultate statt auf Vorschriften und bietet den Produzenten von Blumen und Zierpflanzen mehr Flexibilität beim Konformitätsnachweis.

GRASP-Add-on V2: Schutz der Menschen hinter unseren Blumen und Pflanzen

Alexandre Garcia-Devís Flores, GLOBALG.A.P. Experte, informierte die IPM-Besucher auch über wichtige Aktualisierungen der GLOBALG.A.P. Risikoeinschätzung für soziale Belange von Arbeitern (GRASP-Add-on), die in der neuesten Version 2 enthalten sind. Dabei handelt es sich um ein Tool für das Sozial- und Arbeitsmanagement auf Betriebsebene für globale Lieferketten, um das die Produzenten den IFA-Standard freiwillig ergänzen können. „In der Version 2 wurden die Grundsätze und Kriterien des GRASP-Add-ons viel effizienterer gestaltet, was Indikatoren für das Risiko von Zwangsarbeit, für die Verletzung von Menschenrechten und für möglicherweise vorliegende Diskriminierung von Arbeitern betrifft“, erklärte Flores. „Die schon aus der ersten Version des GRASP-Add-ons bekannten Grundsätze und Kriterien wurden an die Realität von Arbeitsmigration, kurzen Vertragslaufzeiten und Risiken in Zusammenhang mit Leiharbeit angepasst. Den Produzenten stehen nun verbesserte Verfahren zur Verfügung, mit denen sie auch komplizierte Arbeitskraftstrukturen sozialverträglich gestalten können. Zudem lässt sich das GRASP-Add-on jetzt auch auf kleine Familienbetriebe anwenden, die keine Arbeiter beschäftigen. Dies ermöglicht auch Kleinbetrieben die Teilhabe am internationalen Markt.“

Das GRASP-Add-on bewertet die Produzenten in vier Hauptbereichen, die für Einzelhändler und Käufer von gartenbaulichen Produkten von besonderem Interesse sind: Stimme der Arbeiter, Informationen zu Menschen- und Arbeitsrechten, Indikatoren zu Menschen- und Arbeitsrechten sowie Schutz von Kindern und jungen Arbeitern. 2022 gab es über 110.000 Produzenten mit GRASP-Zertifizierung, die weltweit insgesamt mehr als 1,7 Millionen landwirtschaftliche Arbeiter beschäftigen. Das GRASP-Add-on V2 wurde im September 2022 veröffentlicht. Ab 1. Januar 2024 ist diese Version verpflichtend.

Wirkungsorientierter Ansatz ermöglicht kontinuierliche Verbesserung 

Auf der IPM ESSEN hob GLOBALG.A.P. auch das Add-on für den „Impact-Driven Approach to Sustainability“ (IDA, wirkungsorientierter Ansatz für Nachhaltigkeit) hervor. Das IDA-Add-on stellt ein wertvolles Tool dar, mithilfe dessen die Produzenten fundierte Strategien zur ständigen Verbesserung ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen entwickeln können. Die Produzenten nutzen das Tool zur Erfassung und Verwaltung von Daten über den Einsatz von Material und Ressourcen wie Energie, Wasser, Pflanzenschutzmittel, Stickstoff und Phosphor. Im nächsten Schritt leiten sie ihre Betriebsdaten an GLOBALG.A.P. weiter. Dort werden die Daten aufbereitet und in Form von individuellen Trendgrafiken und Fortschrittsberichten zurückgespielt. Diese Berichte zeigen den Produzenten auf anonymisierter Basis, wie sie im Vergleich zu ähnlich aufgestellten Produzenten im Hinblick auf den Materialeinsatz dastehen, und helfen ihnen, zu ermitteln, wo sie sich weiterhin verbessern können.

„Immer mehr Händler wollen nur noch zertifizierte, nachhaltige Produkte von unserem Marktplatz beziehen“, erklärt Frits Jonk, Programmleiter der Abteilung für Pflanzenschutzmittel, Nachhaltigkeit und Qualität bei Royal FloraHolland. „Mit digitaler Umweltregistrierung und Add-ons wie dem IDA-Add-on von GLOBALG.A.P. (oder dem gebenchmarkten Standard MPS-GAP) können Produzenten den Käufern signalisieren, dass ihre Produkte auf nachhaltige Weise angebaut wurden. Damit tragen sie auch zum positiven Ruf unserer Branche bei. Wir bei Royal FloraHolland freuen uns darüber, dass GLOBALG.A.P. verschiedene Produkte im Angebot hat, die den Produzenten helfen können, ihre Ziele für eine nachhaltigere Zukunft zu erreichen!“

Das IDA-Add-on steht in Einklang mit den Anforderungen der Floriculture Sustainability Initiative hinsichtlich der digitalen Erfassung von Umweltkennzahlen.

Kategorienübergreifendes GGN Label mit neuer Produktkategorie 

Die GLOBALG.A.P. Experten informierten auf der IPM ESSEN über die neue Kategorie des GGN Labels für Obst- und Gemüsepflanzen in Töpfen. Obst- und Gemüsepflanzen in Töpfen stellen einen Sonderfall dar, da sie in erster Linie von Blumen- und Zierpflanzenanbietern produziert werden. In der Lieferkette des Zierpflanzenbaus werden sie unter der allgemeinen Kategorie „ Pflanzen“ gehandelt. Allerdings fallen die Produkte selbst – wie Gemüsepflanzen, Obstbäume, Beerensträucher und Kräuter – unter die Produktkategorie „Obst und Gemüse“ (im Rahmen des IFA-Standards V6), wo zusätzlich Lebensmittelsicherheitserwägungen berücksichtigt werden. 

Produzenten, die das GGN Label auf Obst- und Gemüsepflanzen in Töpfen benutzen wollen, müssen eine vollständig erfüllte GRASP-Bewertung aufweisen. Lieferkettenmitglieder müssen über eine Zertifizierung nach dem GLOBALG.A.P. Standard für die Lieferkette verfügen. Obst- und Gemüseproduzenten, die das GGN Label verwenden dürfen, müssen an einem von GLOBALG.A.P. anerkannten Rückstandsüberwachungssystem teilnehmen. Für Obst- und Gemüsepflanzen in Töpfen gilt dies jedoch nur, wenn die Pflanzen zum Zeitpunkt des Verkaufs essbar sind oder essbare Teile tragen. 

Voraussichtlich zu Beginn des Frühjahrs 2023 werden die ersten Obst- und Gemüsepflanzen in Töpfen mit GGN Label in den Geschäften erhältlich sein.

Über GLOBALG.A.P. 

GLOBALG.A.P. ist eine Marke für smarte Lösungen für die kontrollierte landwirtschaftliche Unternehmensführung, die von der FoodPLUS GmbH in Köln in Zusammenarbeit mit Produzenten, Einzelhändlern und anderen Stakeholdern aus der gesamten Lebensmittelindustrie entwickelt wurde. Diese Lösungen umfassen eine Reihe von Standards für eine sichere, sozial und ökologisch verantwortungsvolle landwirtschaftliche Praxis. Der meistgenutzte Standard von GLOBALG.A.P. ist der IFA-Standard für Obst und Gemüse, Aquakultur, Zierpflanzenbau und mehr. Der Standard bildet auch die Grundlage für das GGN Label: ein Verbraucherlabel für zertifizierte, verantwortungsvolle Landwirtschaft und Transparenz. 

Die Marke GLOBALG.A.P. begann ihre Reise als EUREPGAP im Jahr 1997. 25 Jahre später verfügen bereits über 200.000 Produzenten in 134 Ländern über eine GLOBALG.A.P. Zertifizierung. Fast 150 Teammitglieder auf der ganzen Welt widmen sich der Aufgabe, eine verantwortungsvolle landwirtschaftliche Praxis zu fördern, um sichere Lebensmittel für zukünftige Generationen sicherzustellen.  
www.globalgap.org 

Über das GGN Label 

Das GGN Label ist ein Verbraucherlabel und steht für zertifizierte, verantwortungsvolle Landwirtschaft und Transparenz. Es ist in den Geschäften auf Obst und Gemüse, gezüchteten Meeresfrüchten, Blumen und Pflanzen – sowohl lose als auch verpackt – zu finden und bietet Käufern eine schnelle und zuverlässige Möglichkeit, Produkte zu erkennen, die ihren Wertevorstellungen in Bezug auf das Wohlbefinden von Tieren, soziale Verantwortung und ökologische Nachhaltigkeit gerecht werden. 

Das Logo auf der Produktverpackung wird von einer eindeutigen 13-stelligen Identifikationsnummer begleitet, die auf dem Portal des GGN Labels eingegeben werden kann, um die Herkunft des Produkts zurückzuverfolgen. Alle Produkte mit dem GGN Label stammen von Betrieben, deren Produktionsprozesse einem unabhängigen Audit unterzogen und nach den strengen Kriterien der GLOBALG.A.P. Standards oder nach durch Benchmarking als gleichwertig anerkannten Standards zertifiziert wurden. 

Eigentümer des GGN Labels ist die FoodPLUS GmbH mit Sitz in Köln. Mehr dazu auf www.ggn.org