Auf der diesjährigen Seafood Expo Global in Barcelona waren Experten und Stakeholder von GLOBALG.A.P. mit einen Informationsstand vertreten. Zudem veranstalteten sie eine Pressekonferenz. Die Expo bot die ideale Möglichkeit, um mit aktuellen und potenziellen GLOBALG.A.P. Partnern in Kontakt zu treten und führende Vertreter der Fischereibranche über das GLOBALG.A.P. Portfolio an Instrumenten und Lösungen für die kontrollierte landwirtschaftliche Unternehmensführung zu informieren. Die 29. Ausgabe der weltweit führenden Fachmesse für Fisch und Meeresfrüchte sollte die bisher größte werden – mit mehr Ausstellungsfläche sowie mehr vertretenen Ländern und Unternehmen als jemals zuvor.
Pressekonferenz legt Fokus auf aktualisierte Standards und das GGN Label
Am zweiten Messetag verließen die GLOBALG.A.P. Experten ihren Stand, um im Rahmen einer Pressekonferenz zum Thema „Verantwortungsvolle Beschaffung von Futtermitteln“ eine tiefschürfende Diskussion zu führen. Für GLOBALG.A.P. nahmen Dr. Kristian Möller, Managing Director, und Remko Oosterveld, GGN Label KAM Aquaculture, teil. Mit ihnen auf der Bühne standen Caroline Brunias, Sales Manager bei Metro Food Sourcing, Leonidas Papaharisis, Quality Assurance/Sustainability Director bei Avramar, und Óscar Vidal, Fish & Aquaculture Director bei Bureau Veritas.
Aktualisierte Lösungen für verantwortungsvollere Aquakulturpraktiken
Zu Beginn der Diskussion wurden die neuen Versionen einiger GLOBALG.A.P. Lösungen hervorgehoben, darunter Version 6 des Standards für die kontrollierte landwirtschaftliche Unternehmensführung (IFA-Standard) für Aquakulturen, Version 3.1 des Standards für Compound Feed Manufacturing (CFM, Standard für die Herstellung von Mischfuttermitteln) und Version 2 der GLOBALG.A.P. Risikoeinschätzung für soziale Belange von Arbeitern (GRASP-Add-on). Die neuen Versionen dieser Lösungen zogen eine vollständige Überarbeitung des GLOBALG.A.P. Zertifizierungsprogramms für Aquakulturen nach sich und sind ab Anfang 2024 verpflichtend.
Dr. Möller und Herr Oosterveld legten einen besonderen Fokus auf wesentliche Nachhaltigkeitsaspekte, die derzeit bei Verbrauchern, NGOs und Einzelhändlern ganz oben auf der Prioritätenliste stehen. Sie betonten, dass das Umsetzen von Praktiken für ein besseres Wohlbefinden von Tieren nicht nur eine ethische Verantwortung darstellt, sondern nachweislich auch zu einer effizienteren Ressourcennutzung führt und damit die Nachhaltigkeit verbessert. Die Kriterien zum Wohlbefinden von Tieren wurden in den von GLOBALG.A.P. zertifizierten Wertschöpfungsketten vollständig überarbeitet. Ab Januar 2024 werden diese Änderungen dann verpflichtend sein.
Ein weiteres zentrales Thema der Pressekonferenz war die Verbesserung der Social Governance, insbesondere der Sorgfaltspflicht in der Lieferkette. Das GLOBALG.A.P. Sekretariat hat die Grundsätze und Kriterien für Social Governance auf Ebene der Futtermittelhersteller sowie auf Betriebsebene verschärft, um sowohl Käufer als auch Lieferanten zu unterstützen. Das GRASP-Add-on wurde erheblich verbessert und dient nun als leistungsfähiges Instrument, um Familienbetrieben, Käufern und Lieferanten die Möglichkeit zu bieten, ihre Achtung der Menschen- und Arbeitsrechte auf dem Aquakulturmarkt zu demonstrieren.
Darüber hinaus diskutierten die Teilnehmer der Pressekonferenz die verantwortungsvolle Beschaffung von Futtermitteln. Der GLOBALG.A.P. Standard für Compound Feed Manufacturing (CFM, Standard für die Herstellung von Mischfuttermitteln) bezieht sich auf bestehende Industrienormen und -initiativen, einschließlich der Global Sustainable Seafood Initiative, des Marine Trust und der Fischereiverbesserungsprojekte in Bezug auf Meeresfuttermittelzutaten. Für landwirtschaftliche Futtermittelzutaten muss Soja in Übereinstimmung mit den FEFAC-Leitlinien zur verantwortungsvollen Sojabeschaffung bezogen werden. Palmöl muss von RSPO-zertifizierten Produzenten stammen. Mit diesen neuen Kriterien für eine verantwortungsvolle Beschaffung unterstützt der GLOBALG.A.P. Standard aktiv die Bemühungen zur Bekämpfung der Probleme der Überfischung und Flächenumwandlung.
Zunehmende Nutzung des GGN Labels erhöht die Sichtbarkeit von verantwortungsvoll gezüchteten Meeresfrüchten
Die Diskussionsteilnehmer wiesen auch auf Partner in der ganzen Welt hin, die das GGN Label für Meeresfrüchte übernommen haben. Die Verbraucher können nun in ganz Europa und Nordamerika Meeresfrüchteprodukte mit dem GGN Label finden. Auch ausgewählte Einzelhändler in Asien beginnen nun, das Label zu übernehmen. Beim GGN Label handelt es sich um die Business-to-Consumer-Initiative von GLOBALG.A.P. Die 2016 ins Leben gerufene Initiative hat inzwischen eine globale Reichweite. Das GGN Label, das auch auf Obst und Gemüse sowie Blumen und Pflanzen zu finden ist, steht für eine sichere, nachhaltige und verantwortungsvolle Landwirtschaft und bietet den Verbrauchern beim Einkauf Transparenz und Sicherheit.
Während der Pressekonferenz stellte die Diskussionsteilnehmerin Caroline Brunias die Marke Metro Chef vor, die von Metro Food Sourcing vermarktet wird und Lachs, Steinbutt, Wolfsbarsch und Seebrasse mit dem GGN Label umfasst. „Das GGN Label verdeutlicht unseren Kunden, dass wir Zuchtfisch aus verantwortungsvollen und vertrauenswürdigen Quellen beziehen“, so Brunias. Der Wolfsbarsch und die Seebrasse mit dem GGN Label, die unter der Marke Metro Chef verkauft werden sollen, werden von Avramar bezogen, das in der Diskussion von Leonidas Papaharisis vertreten wurde. Avramar ist ein führender Aquakulturbetrieb im Mittelmeerraum.
Kontinuierliche Anpassung an die aktuellen Herausforderungen im Aquakultursektor
Das GLOBALG.A.P. Sekretariat hat sein Portfolio an Instrumenten und Lösungen aktualisiert, um proaktiv auf die sich ständig weiterentwickelnden Herausforderungen des Aquakultursektors zu reagieren. Die auf der Pressekonferenz erörterten Änderungen an den GLOBALG.A.P. Lösungen zielen darauf ab, die Nachhaltigkeit in der Aquakultur zu verbessern und die von verantwortungsbewussten Verbrauchern geforderte Sicherheit einer verantwortungsvollen Aquakultur zu bieten.
Mehr über GLOBALG.A.P.
GLOBALG.A.P. ist eine Marke für smarte Lösungen für die kontrollierte landwirtschaftliche Unternehmensführung, die von der FoodPLUS GmbH in Köln in Zusammenarbeit mit Produzenten, Einzelhändlern und anderen Stakeholdern aus der gesamten Lebensmittelindustrie entwickelt werden. Diese Lösungen umfassen eine Reihe von Standards für eine sichere, sozial und ökologisch verantwortungsvolle landwirtschaftliche Praxis. Der meistgenutzte Standard von GLOBALG.A.P. ist der IFA-Standard für Obst und Gemüse, Aquakultur, Zierpflanzenbau und mehr. Der Standard bildet auch die Grundlage für das GGN Label – ein Verbraucherlabel für zertifizierte, verantwortungsvolle Landwirtschaft und Transparenz.
Die Marke GLOBALG.A.P. begann ihre Reise als EUREPGAP im Jahr 1997. 25 Jahre später verfügen bereits über 200.000 Produzenten in 132 Ländern über eine GLOBALG.A.P. Zertifizierung. Fast 150 Teammitglieder auf der ganzen Welt widmen sich der Aufgabe, eine verantwortungsvolle landwirtschaftliche Praxis zu fördern, um sichere Lebensmittel für zukünftige Generationen sicherzustellen.
https://www.globalgap.org/uk_en/
Mehr über das GGN Label
Das GGN Label ist ein Verbraucherlabel und steht für zertifizierte, verantwortungsvolle Landwirtschaft und Transparenz. Es ist in den Geschäften auf Obst und Gemüse, gezüchteten Meeresfrüchten, Blumen und Pflanzen – sowohl lose als auch verpackt – zu finden und bietet Käufern eine schnelle und zuverlässige Möglichkeit, Produkte zu erkennen, die ihren Wertevorstellungen in Bezug auf das Wohlbefinden von Tieren, soziale Verantwortung und ökologische Nachhaltigkeit gerecht werden.
Das Logo auf der Produktverpackung wird von einer eindeutigen 13-stelligen Identifikationsnummer begleitet, die auf dem Portal des GGN Labels eingegeben werden kann, um die Herkunft des Produkts zurückzuverfolgen. Alle Produkte mit dem GGN Label stammen von Betrieben, deren Produktionsprozesse einem unabhängigen Audit unterzogen und nach den strengen Kriterien der GLOBALG.A.P. Standards oder nach durch Benchmarking als gleichwertig anerkannten Standards zertifiziert wurden.
Eigentümer des GGN Labels ist die FoodPLUS GmbH mit Sitz in Köln. Mehr dazu auf www.ggn.org.